Kennen Sie das auch: Nach einem Training verdampfen die Learnings im Kessel des Alltagsgeschäfts? Wie also bringt man das Gelernte in den Alltag?
Die Rahmenbedingungen
Vor zwei Monaten habe ich ein Kommunikationstraining in einer IT-Unternehmung beendet, an welchem Mitarbeitende aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen teilgenommen haben. Die Umsetzung geriet aber rasch in Vergessenheit, da der Alltag alle voll im Griff hatte. Das Management legte deshalb noch ein paar Stunden für die Praxisintegration dazu. Warum? Die Kommunikationskultur sollte sich nachhaltig verändern.
Mein Ansatz
Ich habe mich für eduScrum® entschieden, da es Verantwortung an die Mitarbeitenden übergibt. Sie entscheiden, was in ihrem Arbeitsalltag nützlich ist, was sie umsetzen wollen. Mein Konzept:
- Ein 6 Wochenprogramm; 3 x 2-Wochen Sprints
- 4 Teams á 4-5 Mitglieder
- Teams werden bereichsübergreifend zusammengestellt
- Alle zwei Wochen findet eine Session mit Review (Ergebnispräsentation), Retro (wie können wir besser zusammenarbeiten) und Planung des nächsten Sprints statt.
- Dazwischen jede Woche ein «Weekly», um “on track” zu bleiben.
- Ich gebe messbare Ziele vor. Wie diese im Detail umgesetzt werden, obliegt den Teams.
- Ich agiere in einer Mehrfachrolle: Product Owner, Experte, Coach und Mentor. Dabei stehe ich den Teams als Ressource zur Verfügung. Die Trennung der Rollen ist extrem wichtig, da sonst viel Wirksamkeit verloren geht.
Die Umsetzung
1. Die Vorbereitung
hat schon einiges a Hirnschmalz gefordert, da das Formulieren von Zielen/ Stories
nicht ganz einfach war. Ein Vorteil hingegen: Alles Wissenswerte (Theorie zum
Thema) wurde schon im Vorgängerkurs vermittelt und musste nicht mehr vorbereitet
werden.
2. Kickoff-Session
Ich plante zwei Stunden ein, um das Projekt aufzusetzen. Da habe ich mich schon mal richtig verschätzt. Viel zu wenig Zeit. Da mein Vorgehen den Mitarbeitenden nicht angekündigt wurde, waren sie recht überrascht. Zudem war meine Einführung zu ausführlich. Weniger ist mehr, dafür gleich mehr «machen lassen».
3. Die Sprints
Der erste Sprint verlief eher chaotisch. Keiner wusste so recht, wie anfangen. Hier habe ich Starthilfe gegeben. Unerlässlich: Das Scrumboard (oder Kanban Board). Es strukturiert die Arbeit und visualisiert sehr gut, wo es hakt.
In den weiteren Sprints wurden die Themen gewissenhaft bearbeitet und es entstand in jedem Team ein eigener, passender Arbeitsrhythmus. Super Nebeneffekt: dabei passierte «ganz nebenbei» auch die Teamentwicklung, da sich alle mit der Art ihrer Kollaboration auseinandersetzen mussten.
Ich in meiner Rolle konnte mich vollkommen auf die Unterstützung der Teams und Einzelner konzentrieren.
4. Das Ergebnis
o Die Meetingkultur hat sich sichtbar verbessert.
o Feedback geben ist nun etabliert.
o Die Mitarbeitenden haben verstanden, dass es an ihnen liegt, welche Kultur sie in ihrer Unternehmung leben.
o Es wurde vereinbart, dass am Thema Kommunikation weitergearbeitet wird. Konkrete Pläne wurden erstellt.
5. Fazit
Das Projekt ist gelungen und die Ziele wurden erreicht. eduScrum hilft sehr gut Verhaltensänderungen in Organisationen umzusetzen. Ich sehe bei mir noch Potential in der Einführung und der Zieldefinition. Ich werde in jedem Fall wieder mit auf den Kunden abgestimmtem eduScrum® -Ansatz arbeiten. Das ist nachhaltig, macht Spass und passt in die Arbeits- und Lernwelt 4.0.